Konditorei Pernsteiner
Johannes Pernsteiner ist Konditor in 3. Generation – man kann also sagen, die Zuckerbäckerei liegt ihm in den Genen. Seinen Großeltern und Eltern gelang es, trotz schwerster Widrigkeiten in Form von Krieg, Enteignung und Vertreibung, die Tradition zu bewahren und sich eine neue Existenz in Regensburg aufzubauen – eine Konditorei, die sich zu einem der beliebtesten Orte der Regensburger entwickelt hat.
So ist es Ludwig Pernsteiner, Johannes Pernsteiners Vater, gelungen, trotz Verlust der eigenen Heimat einen Ort zu schaffen, der für eine Großzahl an Menschen zu einem Stück Heimat wurde. Ein Ort der mannigfaltigen Erinnerungen für alle Sinne, teils von Kindesbeinen an.
Johannes Pernsteiner | Konditormeister
Nicht zuletzt, weil er wohl das große Talent hatte, die geschmacklichen Vorlieben der Menschen einer Gegend zu beobachten, zu erspüren und die eigenen Rezepte mit feinen Sensoren daran anzupassen, ohne sie zu verfälschen oder zu verwerfen. Eine Kunst.
Im übrigen auch die Kunst, die er seinem Sohn, Johannes Pernsteiner, zweifelsohne übertragen hat - zusammen mit der ewigen Leidenschaft für diesen Beruf. Denn trotz des ihm häufig vom Vater ans Herz gelegten Ratschlags, sich doch lieber für einen gemütlichen Bürojob zu entscheiden, begann auch er die Ausbildung zum Konditor und übernahm 1989 die Konditorei.
33 Jahre lang führte er dieses wunderbare Café, das so tief im Herzen vieler Regensburger verwurzelt ist.
Das tat er mit der nötigen Disziplin, Strenge und Genauigkeit. Ich selbst durfte meine Ausbildung in der Konditorei Pernsteiner machen und selten blieb ein Patzer unbemerkt. Denn die Qualität, der Geschmack und die Optik der feinen Backwaren hatte einfach zu stimmen! Und zwar, weil es zählt. Weil die Produkte widerspiegeln, was dieser Beruf im besten Falle ist: eine Melange aus Tradition, Technik, Fingerfertigkeit, Kreativität und dem Brennen für all das.
Und gerade die Kreativität und das Brennen sind es auch, die Johannes Pernsteiner zu einem so guten Konditor machen.
Von kaum einer Reise ist er wohl je wiedergekommen, ohne gleich süße fremdländische Entdeckungen an den Gaumen der Regensburger anzupassen, wie es auch sein Vater schon immer getan hat.
Ein ganz besonderes Aushängeschild dafür sind seine berühmten Schokoladen. Ob nun die Regensburger Domspatzen Pralinen, die Karmeliten-Trüffel oder die bemerkenswerte Zahl an köstlichen Trüffelschokoladen – überall schmeckt man es heraus. Und jedes Produkt hat seine eigene Geschichte, die meisten sind sehr lustig und wert, dass man einmal nach ihnen fragt!
Tatsächlich waren die Trüffel Schokoladen das erste, was bei meinem ersten Besuch der Konditorei meine Aufmerksamkeit erregt hat.
Die erstaunlich kombinierten Aromen und die bunten, selbstgestalteten Schokoladenbanderolen mit der charakteristischen Pernsteiner Schrift (…sollte man sich übrigens immer genaueranschauen, nicht nur weil sie so schön, sondern auch oft lustig und überraschend sind) – diese Schokoladen sind von vorne bis hinten kleine Kunstwerke.
Es macht mich unwahrscheinlich stolz, dass ich diese Produkte weiterführen darf und ich danke Johannes von ganzem Herzen für sein Vertrauen. Ich werde mein Bestes geben!
Damit er sich nicht allzu schnell im Ruhestand langweilt, wird Johannes Pernsteiner am Anfang noch tatkräftig bei der Produktion und beratend mit anpacken.
Als Fazit lässt sich sagen: Dem Himmel sei Dank ist Johannes Pernsteiner kein Büroangestellter geworden – was wäre das für eine Verschwendung gewesen!